Neue Entwicklungen und Trends: NET 15: Ipsy-Financials Uno -
Individual-psychologische Verhaltenstypologien beim Umgang mit Geld im privaten Haushalt
NET 15: Ipsy-Financials Uno
Individual-psychologische Verhaltenstypologien beim Umgang mit Geld im privaten Haushalt. (GCN 2015)
Ein Kompendium für alle, die hinter die Kulissen im privaten Finanzgebaren blicken wollen
Mit der ökonomischen Vernunft ist das so eine Sache: Eine ganz einfache Nutzenmaximierung. Sie verlangt von jedem Individuum Kosten und
Erträge gegenseitig abzuwägen und sich dann für diejenige Option zu entscheiden, bei welcher die Erträge die Kosten am
weitesten übersteigen. Wenn die Vorgabe besteht, Kosten und Erträge in Geldwerten auszudrücken, dann stossen Menschen rasch
an Grenzen. Die Crux ist, dass Vieles, was den Menschen, menschliches Verhalten ausmacht, sich nicht im Sinne der ökonomischen Vernunft
in Geldwerten ausdrücken lässt, trotzdem aber massgeblichen Einfluss auf einzelwirtschaftliches Denken und Handeln hat: Emotionen,
Gefühle, Intuition, Spontanität, subjektiver Glaube. Der Umgang mit Geld ist geprägt von Menschen, die gefiltert wahrnehmen,
die Eitelkeiten ausleben, selbstgefällig sind, sich überschätzen, von Selbstzweifeln geplagt sind, vergessen und sich
bruchstückhaft wieder erinnern, spielen, Rahmen setzen, ängste verdrängen, Gefühle ausleben, Stimmungen unterliegen.
Kein Finanzinstitut jedoch , welches nicht Zahlen, Daten und Fakten in den Vordergrund rückt. Weder Banken, Versicherungen noch
andere Intermediäre wagen - abgesehen von Hochglanz-geprägten Werbebotschaften - der Emotionalität in ihrem
Geschäftssystem Ausdruck zu verleihen. Allein schon die Bemerkung - in einem Gespräch mit einem Finanzberater - dass Rendite
oder Vermögenswachstum,
wie sie in "klassischen" Geldanlagestrategien definiert werden, völlig irrelevant sei für den
persönlichen Umgang mit Geld, löst Unverständnis aus.
Rudolf Bätscher
ist der Frage nach Bedeutung und Stellenwert von sogenannt irrationalem Verhalten in finanziellen Angelegenheiten in vielen Jahren im Rahmen seiner beruflichen und privaten Aktivitäten nachgegangen. Mit aktiver Unterstützung u.a. von Julian Herriger, Markus Piller und Marco Vetter - alle für eine mehr oder weniger lange Zeitspanne bei GCN, General Consulting Network AG tätig - ist ein Kompendium entstanden für Menschen, die sich im Verlaufe ihres Lebens mehr oder weniger systematisch mit der Gestaltung ihrer finanziellen Welten befassten, befassen oder befassen wollen. Aber auch für alle Professionellen in Anlage-, Finanzierungs- und Versicherungsfragen, Finanz- und Versicherungsberater, Kundenbetreuer, für Vermittler und Verkäufer von Finanz- und Versicherungsprodukten. Und für solche, die es werden wollen.
Auf eine Grenze sei trotzdem schon hier verwiesen: Die Kenntnis individual-psychologischer Verhaltenstypologien im Umgang mit Geld mag wohl mit Blick auf das individuelle Handeln weiterhelfen; sie kann und darf beim jetzigen Wissensstand jedoch nicht zur Prognose allgemeinen Marktverhaltens beigezogen werden. Wichtige Quellen menschlichen Verhaltens im Umgang mit Geld sind Träume, Mythen, Vorurteile. Und nicht die Vernunft. Obwohl Menschen immer behaupten, sie hätten sich rational verhalten, in übereinstimmung mit ihren Wahrnehmungen und überzeugungen.
Wir wünschen allen, die an einer Vernetzung von Individual-Psychologie mit privatwirtschaftlichem Finanzgebaren interessiert sind, und
die der Methodik von Analogiebildung zugeneigt sind, eine anregende Lektüre.