Neue Entwicklungen und Trends: NET 14: Opportunismus oder strategisches Denken? überlegungen zu den strategischen Optionen der Schweizer Armee in nächster Zeit
NET 14:
Opportunismus oder strategisches Denken?
Überlegungen zu den strategischen Optionen der Schweizer Armee in nächster Zeit (GCN 2011)
Im zwanzigsten und zu Beginn des einundzwanzigsten Jahrhunderts verändern sich die Streitkräfte moderner Staaten so stark wie noch nie. Das scheint Resultat grosser Umbrüche, welche das Zusammenleben der Menschen prägen. Globalisierung und Informations- und Kommunikationstechnologien verändern die Relationen von Raum, Kräften und Zeit.
Diese Entwicklungen gehen auch an der Schweiz nicht spurlos vorbei. Der Neutralität verpflichtet hat sie immer wieder nach eigenen Wegen in der Sicherheitspolitik gesucht. Die jüngsten Debatten scheinen allerdings wenig zielführend, obwohl auch das Parlament sich vor dem Wahlherbst 2011 für eine Modernisierung und höhere Ausgaben - wenigstens als Planungsgrundlage ausgesprochen hat. Zum einen genügen die Grundlagenpapiere der Bundesbehörden kaum, zum anderen fehlt es offenbar erneut an einem soliden Strategieprozess.
Christoph Grossmann ist Miliz-Generalstabsoffizier und hat in den letzten dreissig Jahren den Wandel in verschiedenen Funktionen miterlebt. Er betreute wiederholt Beratungsmandate im Verteidigungsbereich der Schweiz. In der vorliegenden Studie wird aufgezeigt, dass auch die Streitkräfteentwicklung einen sorgfältigen Strategieentwicklungsprozess benötigt, wenn man tragfähige Lösungen finden will. Noch nie waren in den vergangenen Jahrzehnten die Verfassungsgrundlagen in der Sicherheitspolitik so stark bedrängt wie derzeit. Was soll erhalten bleiben, was kann sistiert werden und wo sind zusätzliche Anstrengungen angebracht?
Fragen, die sich auch in anderen Zusammenhängen stellen und oft zu wenig genau beantwortet werden. Zuweilen gelten daher gewisse überlegungen auch für andere Branchen.